Nun sind wir wieder in Frankreich. Dieses Land begeistert uns schon länger aufgrund der Landschaft, Kultur, kulinarischen Genüsse, Menschen und Sprache. Unser erster Halt ist im kleinen Küstenort Saint-Jean-de-Luz südlich von Biarritz. Bei der Suche nach einem Stellplatz erweist sich wieder einmal die Größe unseres Wohnmobils als Hindernis. Hier an der französischen Atlantikküste gibt es viele schöne kleine Orte, die allerdings oft Gewichts- und Höhenbeschränkungen haben, sodass wir viele lohnenswerte Plätze nicht erreichen können. Dank der Reise App „park4night“ und seit Kurzem „Weather Escapes“ (eine deutsche Entwicklung, auf die wir zufällig gestoßen sind und nun ausgiebig kennenlernen und nutzen.>Hier< für iOS Geräte downloaden und >hier< für Android.) finden wir trotzdem wieder einen guten Stellplatz für die Nacht; natürlich direkt neben einem Spielplatz 👍🏻. Aber auch zum Meer sind es nur ein paar Meter, sodass ich mit den Jungs einen Strandausflug zu Fuß machen kann. Nachdem wir am nächsten Tag weiter gefahren sind, bekommen wir über Instagram eine Nachricht von einer Dame, vor deren Haus wir in Saint-Jean-de-Luz gestanden haben. Sie findet unser Wohnmobil interessant und würde uns gerne kennen lernen! Leider erreicht uns diese Einladung zu spät, denn wir sind schon wieder eine ganze Weile unterwegs. Trotzdem danke für das Angebot 🙏.
Unser nächster Halt für eine Nacht ist ein Waldweg in einem ländlichen Gebiet zwischen Biarritz und Dax. Hier ist es herrlich ruhig und auch unsere Hündin Janis kann mal wieder frei herum laufen. Es gibt hier auch eine Offroad Übungsstrecke mitten im Wald (die Anton und ich entdecken), welche auch genutzt wurde. Das war für Anton und auch für mich ziemlich beeindruckend, weil doch einige coole Allradfahrzeuge unterwegs waren. Nichtsdestotrotz genießen wir die Ruhe der Natur und schlafen gut und friedlich ein.
Die ersten Tage und Kilometer in Frankreich sind schön, auch das Wetter spielt mit und trotzdem sind Anne und ich diesmal irgendwie nicht so angetan und begeistert. Liegt es an der langen Zeit und den vielen Erlebnissen in Spanien oder an dem Umstand, dass wir mit unserem Wohnmobil nicht mehr überall hinkommen? Wir wissen es nicht und hoffen, dass unser Gefühl für dieses schöne Land besser wird!
Unser nächster Stellplatz ist wieder einmal ein Volltreffer. Wir übernachten ganz allein am Rande eines kleinen Dorfes direkt am Fluss. Kaum Menschen und auch keine anderen Camper. Anton kann endlich mal wieder seine Angel ausprobieren (für Edgar bastel ich schnell noch eine kleine einfache Holzangel 😁) und fällt dabei zweimal ins Wasser! Aber es ist ihm, außer dem großen Schrecken und nassen Klamotten, zum Glück nichts passiert. Auch einen Fisch hat er nicht gefangen, da wir ihn erstmal mit einem Bleigewicht üben lassen.
Wir müssen mittlerweile mal wieder Wäsche waschen und würden auch sehr gerne ausgiebig heiß duschen, also entscheiden wir uns nach einiger Überlegung für einen Campingplatz (erst der zweite seit November 2024!!). In La Teste de Buch gibt es einen schönen kleinen Platz:
N 44° 37′ 54″ W 1° 6′ 18″ , 55 Rue Dejean Castaing
33470 Gujan-Mestras , France
Dieser ist allerdings leider voll belegt 🫤. Da wir keine große Lust haben, noch großartig weiter zu suchen, fahren wir zum nächstgelegenen Platz hier im Ort und machen, wider besseren Wissens, alles falsch! Der Stellplatz erweist sich im Nachhinein als absoluter Reinfall. Aber der Reihe nach, damit ihr nicht denselben Fehler macht wie wir:
Verlasst euch nicht auf Beschreibungen im Internet bzw. lest sie euch genau durch! Wenn ihr den Stellplatz gegen Bezahlung oder Campingplatz erreicht habt, macht ZUERST eine Platzrunde und schaut euch alles an. Wenn ihr unsicher seid oder die Rezeption nicht besetzt ist, bezahlt erst mal nur für eine Nacht bzw. versucht, die Betreiber zu kontaktieren.
In unserem Fall war es so, dass wir die Beschreibung im Internet nicht gründlich gelesen haben. Am Stellplatz angekommen, konnten wir an einem Automaten den Stellplatz (inklusive aller Services) für einen beliebigen Zeitraum buchen und auch gleich mit Karte bezahlen. Diese Möglichkeit ist an sich sehr praktisch, da man nicht auf Öffnungszeiten der Rezeption angewiesen ist. Wir sind allerdings NICHT vorher über den Platz gegangen und haben uns alles angeschaut und haben gleich für 3 Nächte bezahlt! So haben wir erst danach bemerkt, dass keine Sanitäranlagen vorhanden waren (also keine warme ausgiebige Dusche!), es nur eine ziemlich alte Waschmaschine und Trockner gab, die nur mit Münzgeld funktionieren (welches wir nicht hatten, also fiel auch das Wäsche waschen aus!) und auch das vorhandene WLAN funktionierte nicht (somit konnte Anne nur unter erschwerten Bedingungen arbeiten). Das Positive war, dass der Strom, Ver- und Entsorgung und alle Personen bzw. Tiere im Preis von 17€ pro Nacht haben inbegriffen waren. Es gab auch einen Skatepark und einen Spielplatz in der Nähe. Also machten wir das Beste aus dieser Situation. Die Jungs und auch wir beide bewiesen Mut und Geschicklichkeit im Skatepark – Anton und Edgar machten das super, ich habe ziemlich schnell aufgegeben und Anne hat sich bei einem Sturz recht doll verletzt 🫣! Den 2. Tag nutzten wir wieder sehr gut: während Anne mit den Jungs wieder zum Skatepark gingen, habe ich ganz klassisch per Hand in unserer Babybadewanne von Ikea die Wäsche gewaschen und zum trocknen in der Sonne aufgehängt. Gegen Mittag sind wir mit den Fahrrädern zum Strand gefahren (ca. 3,5 km) und haben die Sonne und das Meer in vollen Zügen genossen. Da es Freitag und damit wieder Filmabend angesagt war, recherchierte Anne nach einer guten und günstigen Pizzeria in der Nähe. Wir hätten auch wieder an einem Pizzaautomaten was holen können bzw. den Pizzawagen nutzen können, der jeden Abend auf unseren Stellplatz kam. Jedoch fand Anne einen Pizzaladen mit einem Superangebot für uns alle 👍🏻. In der Zeit als ich die Pizzen mit dem Fahrrad abholte, machte der Rest der Familie alles bereit und gemütlich für den Filmabend. Der Samstag war leider wettermäßig sehr durchwachsen. Zum Glück war unsere Wäsche schon trocken und wieder eingeräumt. Während Anne arbeitete, war ich mit den Jungs auf dem Spielplatz, wir haben einen ausgiebigen Spaziergang um den Teich gemacht und viele Gänse und Enten beobachtet. Als wir zum Wohnmobil zurück kommen, erwartet uns eine unangenehme Überraschung: unser Kater Jimi hat eine Maus gefangen und sie uns ins Auto gebracht 🫣. Anne hat noch versucht, sie raus zu bringen, aber die Maus wollte noch ein bisschen bleiben und ist unter der Sitzbank verschwunden! Ich habe soweit es ging die Sitzbank auseinander gebaut, aber die Maus nicht gefunden! Zum Glück tauchte sie beim Abendbrot quicklebendig wieder auf und ich konnte sie nach draußen bringen 👍🏻. Am Abfahrtstag lernen wir noch ein deutsches Paar kennen, welches dasselbe Wohnmobil (Niesmann &Bischoff Clou 670 aus den 80igern, allerdings auf VW LT Basis) wie wir bewegen. Derselbe Aufbau und auch innen fast genau wie unser Wohnmobil 😁. Was für ein Zufall, denn diese Fahrzeuge sieht man nicht mehr wirklich häufig! Bis hierher könnt ihr alles auch noch einmal auf unserem YouTube Kanal anschauen:
Wir fahren nicht weit und besuchen Europas größte Wanderdüne, die Dune de Pilat. Ein wahrlich beeindruckendes Erlebnis! Die Düne ist riesig (110m hoch, 500m breit und 2,7km lang; ca. 18000 Jahre alt!) und wenn ihr mal hier auf der Ecke seid, müsst ihr euch dieses Naturschauspiel unbedingt anschauen! Kleiner Tipp: nehmt nicht den offiziellen Parkplatz (gebührenpflichtig: 10€/4h) sondern fahrt (wenn ihr aus östlicher Richtung kommt) am Kreisverkehr die erste Ausfahrt Richtung Norden raus. Dort kommt ihr in den Ort und müsst euch dann links halten, um auf einem kostenlosen Parkplatz an der Straße euer Fahrzeug abzustellen:
N 44° 36′ 13″ W 1° 12′ 31″
27 Avenue Louis Gaume,
33115 La Teste-de-Buch
France
Nach diesem tollen Tag am Meer fahren wir weiter Richtung Bordeaux. Wir übernachten diesmal auf einem Rastplatz an der Autobahn (mit Ver- und Entsorgungsstation, Spielplatz, Picknicktischen und Restaurant), da wir nicht mehr so weit fahren wollen und Anne versuchen möchte, am Rande der Großstadt eine neue Prepaid Karte zu bekommen, damit unser WLAN wieder ordentlich funktioniert. Es gibt hier in Frankreich Automaten, an denen man zu guten Konditionen SIM Karten bekommen kann. Natürlich hat das am nächsten Tag nicht geklappt, da es den Automaten nicht mehr gab. Im Shop war kein wirklich gutes Angebot zu bekommen! Außerdem nähern wir uns in der Umweltzone von Bordeaux und für unseren Oldtimer gibt es keine Plakette für Frankreich: Crit’Air-Vignette / Keine Crit’Air Plakette erhalten:
LKW, Busse und Wohnmobile über 3,5t: mit EURO 1, 2 oder ohne EURO-Norm und Erstzulassung vor dem 1.10.2001.). Alle Fahrzeuge
Motorräder: ohne EURO-Norm und Erstzulassung vor dem 1.6.2000
PKW, Wohnmobile und Nutzfahrzeuge unter 3,5t: mit EURO 1 bzw. ohne EURO-Norm und Erstzulassung vor dem 1.1.1997 (PKW) bzw. 1.10.1997 (leichte Nutzfahrzeuge)
Wenn euer Fahrzeug jünger ist als oben genannt, dann könnt ihr euch diese direkt über die Homepage des französischen Umweltministeriums für 4,91€ bestellen (www.certificat-air.gouv.fr). Alle anderen Anbieter verlangen wesentlich mehr! Außerdem empfehlen wir die Green-Zones App (https://www.green-zones.eu/de/app). Hier könnt ihr euch kostenlos über alle Umweltzonen, Bestimmungen und Bußgelder in Europa informieren.
Wir lassen die Suche nach einem Automaten vorerst sein und steuern einen wunderschönen Stellplatz am Rande eines Vogelschutzgebietes an. Hier bleiben wir eine Nacht und die Jungs erobern wieder einmal den benachbarten Spielplatz. Auch Jimi bringt uns erneut eine Maus, aber diesmal bleibt sie draußen!
Nun so kurz vor Ostern sind wir auf einem grünen Stellplatz (mit allen Services, kleinem Shop und Waschmaschine) angekommen, auf dem wir wohl etwas länger bleiben wollen. Wir sind gespannt, was uns hier erwartet!















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