Nun sind wir wieder in Schweden und diesmal war die Vorfreude nicht so groß, wie letztes Jahr. Es lag wohl daran, dass wir irgendwie noch nicht bereit waren aufzubrechen und unsere Familien zu verabschieden. Es fiel uns allen sehr schwer, unsere Lieben für weitere 5 Monate nicht mehr um uns zu haben!
Wir haben uns aber für dieses Leben entschieden und werden noch öfter mit dieser Situation umgehen müssen. Schweden empfängt uns mit seiner wunderschönen Natur und freundlichen Menschen. Wir suchen und finden wieder sehr schöne Stellplätze und schaffen es, dank gut aufgefülltem Vorrat an Proviant, in der ersten Woche hier in Schweden keinen Cent auszugeben!
Allerdings habe ich das Gefühl, dass es dieses Jahr schwieriger geworden ist, an der Küste kostenlose Stellplätze zu finden. Es gibt leider viel mehr Verbotsschilder als vor Jahren. Sicherlich eine Auswirkung des schlechten und rücksichtslosen Verhaltens vieler freistehender Camper!? Indem wir die Küstenregion verlassen und ins Landesinnere ausweichen, finden wir schöne, ruhige Stellplätze mitten in der Natur. Teilweise am Rande von Naturreservaten und teilweise an Badestellen. Wir merken immer mehr, dass wir die Ruhe suchen und brauchen. Am Finjasjön finden wir eine solche Badestelle weit ab der Straße. Da es Freitag ist, sind schon einige Schweden an diesem idyllischen Ort, um das Wochenende hier zu verbringen. So lernen wir eine Gruppe von Polen kennen, die seit 20 Jahren in Schweden leben. Die Männer angeln erfolgreich und schenken uns sogar einen frisch gefangenen Fisch, der schon fertig ausgenommen ist. Am Samstag Abend setzen wir uns mit dazu, reden und trinken reichlich 😅was für ein schöner Abend mit sehr herzlichen Menschen. Am Sonntag sind wir dann einige Zeit komplett alleine an diesem Platz (die Einheimischen fahren mittags wieder nach Hause und erst am frühen Abend kommen neue Reisende). Da es hier so herrlich ist und wir scheinbar niemanden stören, bleiben wir insgesamt 3 Nächte.

Anne hat über ihr Netzwerk in den sozialen Medien die Möglichkeit aufgetan, dass ich auf einem der größten Rockfestivals in Schweden für 3 Tage arbeiten könnte. Leider blieb die Konversation per Mail ohne Erfolg, sodass wir weiter durch das Landesinnere gen Norden fahren. Dank der zahlreichen Seen finden wir auch hier immer tolle Plätze am Wasser und auch mal wieder einen dieser wunderbaren grünen Stellplätze (kostenlos mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten), die von einigen freundlichen Gemeinden hier in Schweden zur Verfügung gestellt werden.

Endlich erreichen wir unser erstes geplantes Ziel in Südschweden: die Kleinstadt Ulricehamn mit eben solch einem grünen Stellplatz (Toilette, Trinkwasser, Latrinenentsorgung und Grauwasserentsorgung) direkt an einem riesigen Spielplatz. Hier haben wir im letzten Sommer schon einige tolle Tage verbracht. Diesmal sind wir knapp einen Monat früher da, die Sommerferien haben noch nicht begonnen und deshalb gibt es auch noch keine Kinderbetreuung mit vielen Outdoorspielen, aber trotzdem ist es auch jetzt wieder wunderschön. Die Jungs können ausgiebig spielen und Anne kann in Ruhe arbeiten. Wir nutzen das noch gute Wetter, um an einem der öffentlichen Grillplätze unser Abendbrot unter freiem Himmel zuzubereiten und zu uns zu nehmen. Leider verschlechtert sich das Wetter und wir benötigen eine Waschmaschine. Da es hier in Schweden zum Standard gehört, dass es in jeder Mietwohnung eine Waschmaschine gibt und somit nur sehr wenige Waschsalons existieren, brechen wir auf Richtung Norden, um eine Auswandererfamilie auf ihrem Bauernhof zu besuchen und hoffentlich dort für 2 Nächte stehen zu können und um Wäsche zu waschen.

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