Die sonnigen Tage auf dem tollen Platz am Strand waren wirklich sehr erholsam und schön. Die Jungs haben zuerst mit einem französischen Jungen gespielt und am nächsten Tag, nachdem die nette Familie abgereist ist, lernen sie deutsche Jungs kennen und finden in ihnen klasse Spielgefährten. Der Platz füllt sich von Tag zu Tag, denn auch in Frankreich ist der 1.Mai ein gesetzlicher Feiertag und die Franzosen wollen gefühlt alle hier ein langes Wochenende verbringen. Nach einigem Überlegen beschließen wir, am 1.Mai aufzubrechen (es wird uns hier doch allmählich zu voll, wir brauchen Strom und auch die Lebensmittel neigen sich dem Ende) und damit beginnt die Odyssee 🫣!
Es beginnt damit, dass natürlich alle Supermärkte geschlossen haben und wir nicht einkaufen können. Außerdem ist es mit einmal nicht mehr möglich, an den 24h Tankstellen mit Selbstbedienungsterminal zu tanken, da unsere Karten nicht akzeptiert werden! So fahren wir nicht weit und übernachten auf einem kostenlosen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung und schönem Spielplatz. Es gibt Resteessen und wir belesen uns über das Problem mit den EC-/Kreditkarten. Es scheint so, dass es aktuell Probleme in Frankreich gibt und ausländische Karten an den SB-Terminals nicht funktionieren. Ein weiterer Tankversuch am nächsten Tag bestätigt diese blöde Situation! Wir versuchen unser Glück noch an 2 weiteren Tankstellen – ohne Erfolg. Also beginnt die Suche nach einem Tankstopp mit Laden. Nach einiger Suche finden wir eine Total-Tankstelle, bei der wir im Bistro mit Karte zahlen können (allerdings funktionierte hier auch erst die 3.Karte!). Nur zum Verständnis, warum wir nicht bar zahlen: auf unserer Route durch Frankreich abseits der Touristenpfade und Autobahnen durch ländliches Gebiet gibt es fast nur noch Tankstellen mit 24h SB-Terminals die ausschließlich nur Kartenzahlung akzeptieren. Also würde das Abheben von Geld am Automaten uns nicht weiter bringen!
Die Geschäfte haben nun auch wieder geöffnet, sodass wir endlich unsere Vorräte auffrischen können. Wir sind nun wieder guter Dinge, da taucht das nächste Problem auf: die Umweltzonen in Frankreich! Wir haben das ja schon bei Bordeaux mitbekommen; deshalb habe ich mir ja die Green-Zones App installiert. Nur muss ich natürlich bei der Routenplanung mit Anne und vor Fahrtantritt auch mal drauf schauen! Wir müssen einen weiten Umweg um Rouen nehmen, da wir mit unserem Oldtimer keine französische Plakette bekommen und nirgendwo in die Umweltzonen einfahren dürfen. Und Frankreich ist mittlerweile gespickt mit diesen Zonen. Nachdem wir einen ruhigen Platz in einem kleinen Dorf gefunden haben, recherchieren Anne und ich nochmal genauer unsere geplante Reiseroute und stellen fest, dass wir auch Belgien nicht wie gewünscht durchqueren können und stellen unsere Route komplett um.
Nach all dem Durcheinander hoffen wir nun auf ruhigeres Fahrwasser. Doch das Problem mit der Kartenzahlung verfolgt uns weiter.
Ein schöner Stellplatz neben einem Sportplatz – Anton konnte mit einheimischen Jungs etwas kicken 👍🏻- liegt mitten im Nirgendwo und die nächste Tankmöglichkeit liegt noch knapp in unserem Tankradius (wir sind schon auf Reserve am Stellplatz angekommen 🫣). Ich bewege unser Wohnmobil wie auf rohen Eiern und wir schaffen es gerade so. Aber natürlich ist es wieder ein SB-Terminal und unsere Karten werden nicht angenommen!! Für eine ausgedehnte Suche fehlt uns schlichtweg der Diesel! Also stellt Anne die Navigation auf Satellitenbild um und ganz in der Nähe scheint es eine Tankstelle mit Kasssenhäuschen zu geben (solch eine Möglichkeit hatten wir vor kurzem schon gesehen, leider war der Counter nicht besetzt). Zu unserem Glück ist es nicht weit, aber, da es Sonntag Nachmittag ist auch hier kein Glück mit den Öffnungszeiten. Also verbringen wir diese Nacht auf dem Parkplatz mehr schlecht als recht, aber in der Nähe der Tankstelle. So kann ich Montag früh gleich nachfragen, ob hier Kartenzahlung möglich ist! Wir verlieren dadurch natürlich etwas Zeit und entscheiden uns, nun etwas mehr Strecke am Tag zurückzulegen, damit wir rechtzeitig in Rostock sind.
Am nächsten Morgen ist das Glück endlich wieder auf unserer Seite. Wir können problemlos tanken und bezahlen und machen uns, nun wieder etwas optimistischer, auf den Weg gen Osten. Einen ersten Zwischenstopp nach knapp 200km nutzen wir für ein Mittagessen und Auslauf für Jungs und Tiere, während Anne noch etwas arbeiten kann. Gestärkt und motiviert fahren wir noch ca. 100km bis Verdun und verbringen hier die höchstwahrscheinlich letzte Nacht in Frankreich. Morgen werden wir nach 6 Monaten wieder in Deutschland sein.








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